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Rückblick - 65 Jahre West

Eine Autobiografische Familiengeschichte

132 S., 12 Bilder, 2020, Tredition Verlag

 

 

Ansichten

 

 

Über das Wort

 

Das Wort wirkt mächtig,

unsichtbar und missverständlich,

es lässt sich nicht einfach ersetzen.

Wir erklären es neu,

wiederholen oder bedauern.

 

Das Wie der Worte, die

Freundlichkeit und Toleranz,

Respekt und Würde,

spüren wir in jedem Satz.

Sie sind - wie das Vertrauen -

Chancen für das Verstehen

und das Ankommen.

 

 

Wunschdenken

 

bedeutet einen demokratischen Staat dezentraler aufzubauen,

friedfertige Religionen zu reformieren,

Verfassungen mehr von der Basis zu leben,

den Wert der Natur als gleichberechtigt zur Ökonomie anzusehen,

ethische und philosophische Erkenntnisse mehr zu respektieren,

die Finanzmärkte neu zu ordnen und deren Macht zu begrenzen,

Staaten der Dritten Welt ohne einseitige Abhängigkeiten zu unterstützen,

global orientiert Verantwortung zu übernehmen,

generell glaubwürdig und nachhaltig zu handeln -

das friedliche Zusammenleben der Staaten weiter zu entwickeln.

Wunschdenken ist eine weltweit wirkende neue Aufklärung -

doch wer sollen die Montesquieus, Kants und Lessings von heute sein?

 

 

Heimat- und Naturbetrachtungen

 

 

Im Watt

 

Im Erden Flug zaubert der Mond

unaufhaltsam am selben Ort

eine neue seichte Welt,

die spiegelnd ihre Schätze freigibt,

gleich einem zweiten Leben in einer anderen Zeit.

 

Der Himmel ist zum Atmen nah,

der Wind lässt die Sonne nicht spüren,

das Wasser umschmeichelt den Sand

auf flachen Hängen und Tälern,

so wie die Wolken im Luv und Lee ziehen.

 

Im Sand und Schlick verborgen,

ein dunkles, reiches Leben,

das die Möwen nicht finden

auf ihrer endlosen Suche

nach der wieder verlorenen Welt.

 

Wasser, Wolken, Wind und Sand

verbrüdern sich am Horizont,

lange verschmolzen und neu geboren

zaubert im Devon der Zukunft

beständig noch der Mond.

 

  

Morgenkonzert

 

Jeden Morgen, im Frühling,

zu Beginn sind sie da,

mit Inbrunst, ohne Zorn auf die Welt,

nach gewonnenem Winterkampf.

 

Hellgrün im wachsenden Himmelslicht,

das neue Leben, so bunt besungen,

jeden Morgen, im Frühling.

 

Sie jubilieren gemeinsam,

unvergleichlich, beharrlich und hoffnungsvoll,

jeden Morgen, im Frühling.

 

 

Ein Jahr

 

Jeden Frühlings Morgen

erfinden die Vögel

das Leben neu.

 

Unter sommergrünen Bäumen

versteckt das Licht

die Zeit.

 

Der Herbst offenbart

stürmisch das Ende

eines bunten Lebens.

 

Schnee fällt,

und alle Uhren

gewinnen Zeit.

 

 

Über die Liebe

 

 

Mit Dir

 

Die Sterne neu sehen,

durch die Wüste gehen,

das Wunderbare verstehen,

dem Herbst begegnen,

die Liebe leben,

in jeder Zeit

glücklich sein.

 

 

Mein Mond

 

scheint wolkenklar in der blauen Stunde,

anziehend, frei und vertraut,

auch in meine Seele, die Dich so findet,

für einen gemeinsamen Weg mit Dir.

 

 

In Deinen Armen

 

die zartgrüne Blättersonne sehen,

den Frühlingswind spüren,

geborgen sein,

nicht nur in Träumen,

tief versunken

im See der verzauberten Gedanken -

gemeinsam untergehen

ohne Wiederkehr.

 

 

Abschied

 

 

Sei nicht traurig

 

Sei nicht traurig, denn ich bin da

und begleite Dich auf der

anderen Seite Deines Weges.

 

Meine Seele ist Dir nah

und freut sich mit Dir

auf den nächsten Frühling,

wie ein Vogel auf den neuen Morgen.

 

Ich bin bei dir,

wenn Wiesen erblühen,

der Sommerwind in den Feldern wiegt,

ein Regenbogen im Herbstlicht erstrahlt

und Schnee die Zeit bedeckt.

 

 

 

(frei ergänzt nach einen Spruch auf einem Grab

des historischen Friedhofs Cimetière marin,

St-Paul, La Réunion, 2014)

 

 

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